Metallwerke Bender / Krefeld

Gelände am Hafen in Krefeld ist begehrt. Nach jahrelanger Arbeit konnte der Insolvenzverwalter im April 2018 jedoch Vollzug melden und das Gelände der Firma Bender verkaufen. Der Käufer ist eine Immobilienfirma aus Duisburg, die wiederum einen Investor gefunden haben soll.

Es ist eine Geschichte, die im Jahr 2010 begann. Damals hatte ein Kapitalgeber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten die Firma vor der Pleite gerettet. Das 1931 gegründete Traditionsunternehmen ist ein Hütten- und Schmelzwerk für Leicht- und Buntmetalle. So wurden vornehmlich Aluminium- und Kupferschrotte aufbereitet und als hochwertige Rohstoffe dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt.

Als Weltmarktführer im Recycling von Messing ging es wieder bergauf. Die 70 Gläubiger wurden vorerst zufrieden gestellt. Die 70 Mitarbeiter in Krefeld und 30 in Neuss behielten ihre Jobs.

Eigentümer war bis zu der Übernahme der kasachische Unternehmer Rachat Alijew, der Bender aus der ersten Insolvenz 2004 führte aber plötzlich ins Visier der Staatsanwaltschaft geriet. Viele Insider sprachen vom sogenannten „Umsatzsteuer Karussell“, bei dem der deutsche Staat um hohe Summen bei der Mehrwertsteuer betrogen worden sein soll. Nach den positiven Zahlen 2007 ging es 2008 in die verlustreiche Zone und die spätere Insolvenz. Alijew war zu dieser Zeit kasachischer Botschafter in Wien sowie ehem. Außenminister des Landes und Neffe des Staatsoberhauptes.

Während die Akten geschlossen wurden, wanderte der Beschuldigte in Österreich ins Gefängnis. Dort wurde er später unter seltsamen Umständen tot aufgefunden. An einer Selbstmord-Theorie wird bis heute unter den Beteiligten der Firma noch gezweifelt.

Nach dem Verkauf 2018 dürfen sich die Gläubiger nun auf einen siebenstelligen Betrag freuen, der ausgeschüttet werden soll und der Krefelder Hafen bekommt eine neue Fläche, die schon bald dem Markt zur Verfügung gestellt werden soll. Erste Vorbereitungen des Abrisses der maroden Gebäude sind bereits zu erkennen. Die Entsorgung der Altlasten im Boden wird jedoch wohl noch Jahre dauern. Die Stadt rechnet mit rund sieben Millionen Euro bei der 70.000 qm großen Fläche an Einnahmen.