Gussfabrik / Altena

Die Stadt Altena im Märkischen Kreis ist geprägt von der Drahtindustrie. Im gesamten Umkreis sind zahlreiche Firmen in dieser Sparte tätig, was zum Teil einen enormen Konkurrenzdruck zur Folge hatte und gleich mehrere Firmen daran pleite gingen. Heute kann man sich im Drahtmuseum in der Nähe der Burg die Geschichte der Drahtindustrie ansehen. Das Werk an der Lenne sprang ein wenig aus dem Rahmen. Hier wurden Gussteile hergestellt. Unter Anderem aus dem neuartigen „Aluminium“. Das heutige Areal ist nur ein Teil der ehemaligen Anlage, die noch fast bis in die Altstadt hinein ragte.

Die Produktion der Firme „Basse und Selve“ begann um 1869 in Altena. Aluminium war zu diesem Zeitpunkt ein völlig neues Material welches im Gussverfahren eingesetzt wurde. Bis zu 2000 Mitarbeiter waren an diesem Produktionsstandort beschäftigt. In der Automobilindustrie konnte das Werk bis 1932 Motorenteile und Blöcke herstellen. Nach dem Aus des Werkes in Altena ging nur zwei Jahre später auch der Hauptkonzern Konkurs.

Auf der nördl. Seite war die Firma Bierbach beheimatet (Schrauben und Verbindungen). Am Südufer gehörten die Hallen Herrn Chafik Itani, der von seinem Sohn erst erschlagen oder erstochen, danach in einem Ofen im Keller verbrannt worden ist. Sohn Muhamed erzählte vor Gericht von den Misshandlungen in der Familie, wurde aber dennoch auf Totschlag entschieden und nicht auf Notwehr.

Der Sohn sitzt seitdem in 6-jähriger Haft und eine Anwaltskanzlei war bis 2017 für die Immobilie zuständig. Das gesamte Gelände ist belastet und stark einsturzgefährdet. Die Stadt Altena kaufte das Grundstück auf beiden Seiten der Lenne für einen Euro.

In der Nacht auf dem 27. März 2022 ist der nördliche teil des Areals zum größten Teil einem Brand zum Opfer gefallen. Hier der Bericht (Lokalstimme) und von Come-On zum Feuer.